Rückenschmerzen sind die zweithäufigste Ursache für Arbeitsunfähigkeit [1]. Unter den Arbeitenden waren im Jahre 2017 75% betroffen. Die meisten Rückenschmerzen sind unspezifisch, harmlos und verschwinden von selbst, auch ohne Therapie, Röntgen oder Physiotherapie [2]. Ein sehr kleiner Teil der Rückenschmerzen ist ernst. Dabei reden wir von 1-2% ernstzunehmender Probleme, die sofort untersucht werden müssen. Jeder Siebte läuft jedoch Gefahr zu chronifizieren, sprich die Probleme 3 Monate und länger zu haben. Über das Thema „chronischer Schmerz“ wird es einen eigenen Blogpost geben.
Neben einigen anderen Methoden erscheint Training als eines der besten Mittel zur Prävention und Rehabilitation von Rückenschmerz. Das sagen die Nationalen Versorgungsleitlinien Kreuzschmerz, die von Ärzten, Psychologen, der Bundesärztekammer und medizinischen Fachgesellschaften angefertigt wurde und als Goldstandard in der Behandlung gilt [3].
Beim Training ist es nicht wichtig, was man macht. Tendenziell ist Gerätetraining durch die hohen Effekte auf die Stabilisierung des Rumpfes besser, jedoch ist die Motivation entscheidend und dass das Training regelmäßig durchgeführt wird. Mehrmalige schnelle Spaziergänge, Yoga, Pilates oder Tai Chi sind nur einige Beispiele [3].
Rückenschmerz entsteht nicht zwingend nur aufgrund von Belastungen der Muskulatur oder der Gelenke. Abbildung 1 zeigt einige der möglichen Schmerzursachen. Es ist somit wichtig, dass bei einer Therapie nicht nur auf physische Aspekte geachtet wird. Eine umfangreiche Anamnese ermöglicht es uns, so genannte yellow and blue flags zu erkennen. Vereinfacht gesagt sind dies Hinweise auf die Beteiligung von Arbeitsumständen oder psychischen Belastungen am Schmerz [4].
Es ist also wichtig das Problem vielseitig anzugehen. Wie oben beschrieben hat nicht jeder Schmerz muskuläre oder knöcherne Ursachen. Auch hier scheint Training anderen Methoden überlegen zu sein, da es nicht nur an der Muskulatur oder den Gelenken wirkt. Training hat positive Eigenschaften auf die Muskulatur, das Nerven- und Gefäßsystem, den Hormonhaushalt und die Gelenke. Es wirkt stressreduzierend und kann Blutdruck, Blutzuckerspiegel und Herzfunktion normalisieren.
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Ich wünsche dir einen schönen Tag und viel Erfolg auf dem Weg zur körperlichen Fitness und Gesundheit,
Philipp
[1]: DAK Gesundheit (2018): Immer mehr Patienten mit Rückenschmerzen in Kli-nik. [elektronische Ausgabe]. auf: https://www.dak.de/dak/bundes-themen/gesundheitsreport-2018-1970320.html
[2]: Koes, Bart W., PhD*; van Tulder, Maurits W., PhD†; Ostelo, Raymond, MSc‡; Kim Burton, A., PhD, DO§; Waddell, Gordon, DSc, MD, FRCS∥ Clinical Guidelines for the Management of Low Back Pain in Primary Care: An International Comparison, Spine: November 15, 2001 – Volume 26 – Issue 22 – p 2504-2513
[3]: Bundesärztekammer, Kassenärztliche Bundesvereinigung, Arbeitsgemein-schaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (2017). Nationale Versogungsleitlinie Kreuzschmerz. Berlin: 2. Auflage.
[4]: Burmistr I. Theories of pain, up to Descartes and after neuromatrix: what role do they have to develop future paradigms?. PMJUA [Internet]. 2018Mar.7 [cited 2020Jun.15];3(1):6-12. Available from: https://painmedicine.org.ua/index.php/pnmdcn/article/view/81